Boden sanieren

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Ablauf, Dauer und Kosten von Bodenarbeiten
Wann ist es Zeit, den Boden zu sanieren? Der Teppichboden sieht abgenutzt aus, der Parkettboden könnte einen neuen Schliff vertragen und die Fliesen in Ihrem Bad sind nicht mehr zeitgemäß? Irgendwann zeigt jeder Fußboden Abnutzungserscheinungen. Noch dazu entspricht er nach vielen Jahren oft nicht mehr den modernen Wohnansprüchen. Ganz gleich für welchen Raum eine Erneuerung des Fußbodens ansteht, wie bei jeder Sanierung oder Instandhaltung gibt es beim Verlegen neuer Fußböden einiges zu beachten.

Inhaltsverzeichnis
Boden sanieren

Wann sollte man den Boden sanieren?

Wenn der Bodenbelag Risse aufweist, morsch ist oder anderweitig beschädigt ist, ist es ratsam, den Boden zu sanieren. Doch auch in dem Fall, dass der alte Belag einfach nicht gefällt und man sich eine neue Optik wünscht, ist es Zeit für eine Erneuerung.

Ein Bodenbelag sollte strapazierfähig und möglichst langlebig sein, denn der Austausch ist hier relativ aufwendig. Um den Boden sanieren zu können, muss der Raum oder gar ein Großteil der Wohnung leer sein. Gerade bei schwellenlosen Wohnungen, wo der Boden im gesamten Wohnraum verlegt ist, ist die Erneuerung des Bodenbelags kein einfaches Unterfangen.

Wenn Sie einen neuen Fußboden planen, sollten Sie zunächst eine Entscheidung zwischen den diversen Bodenbelägen treffen. Da der Bodenbelag möglichst lange halten und dabei stets zeitlos wirken soll, eignen sich vor allem Muster, die unaufgeregt und vielseitig kombinierbar sind. Zum sollte der Fußbodenbelag Ihren familiären Gegebenheiten entsprechen und perfekt zu Ihrer Wohnungseinrichtung passen.

Genau hier liegt jedoch die Schwierigkeit, denn nicht jeder Bodenbelag passt in jedes Zimmer. Leben Kinder und Haustiere im Haus, sollten Sie diese Faktoren bei Ihrer Entscheidung unbedingt berücksichtigen. Schließlich soll Ihnen der neue Fußboden bestenfalls für Jahrzehnte Freude bereiten.

Welche Arten von Boden­belägen gibt es?

Estrich

Estrich bildet die Grundlage für jeden Bodenbelag. Doch mittlerweile ist er auch als moderner Boden gefragt, pflegeleicht und strapazierfähig. Er kann eingefärbt werden und ist sehr gut für Fußbodenheizungen geeignet. Allerdings sollte Estrich immer professionell verlegt werden. Der Boden benötigt eine lange Zeit zum Trocknen.

Nutzungsdauer zementgebundener Sichtestrich: ca. 40-60 Jahre

Vinyl

Besonders geeignet für Allergiker, strapazierfähig, pflegeleicht und recyclebar. Vinyl ist der neue Standard modernen Wohnens. Es gibt eine breite Palette an Formen und Motiven zur Auswahl. Zudem gibt es Vinyl zum Klicken und Kleben. Letzteres ist eher für Profis geeignet. Denn der Untergrund muss zum Verlegen sehr eben sein.

Nutzungsdauer Vinylboden: ca. 15-20 Jahre

Fliesen

Vor allem in Küche und Badezimmer vorhanden, aber auch in Fluren gern genutzt. Sie sind leicht zu reinigen, robust, zeitlos und bieten eine riesengroße Auswahl an Design und Verzierungen. Im Winter ist die ausstrahlende Kälte ein Nachtei. Ein Fliesenbruch erfordert zudem einen aufwendigen Austausch.

Nutzungsdauer Keramik/Naturstein: ca. 50-100 Jahre

Laminat

Eine günstige Alternative zu Holzböden und leicht zu verlegen. Der Bodenbelag erfreut sich großer Beliebtheit, da es ihn in einer großen Anzahl von modernen und ansprechenden Mustern gibt und auch von Heimwerkern gut zu verarbeiten ist. Er benötigt jedoch eine Schalldämmung und ist nur bedingt wasserfest. 

Nutzungsdauer Laminat: ca. 10 Jahre

Dielen

Ein absoluter Klassiker und älteste Belag, zudem fußwarm, pflegeleicht und langlebig. Sorgt für eine gute Feuchtigkeitsregulierung und dadurch für ein angenehmes Wohnklima. Ein Nachteil ist mögliche Rissbildung und aufwendige Verlegung.

Nutzungsdauer Dielenboden: bis zu 100 Jahre

Teppichboden

Besonders in Schlaf- und Kinderzimmern beliebt, da er schalldämmend und rutschfest ist. Außerdem lässt sich Teppichboden sehr schnell auch von Laien verlegen und zuschneiden. Allerdings ist er pflegebedürftig und beim Verschütten von Flüssigkeiten nicht leicht zu reinigen.

Nutzungsdauer Teppich: max. 10 Jahre

Parkett

Gilt als der ansprechendste Bodenbelag mit vielen gestalterischen Möglichkeiten. Er ist für Fußbodenheizungen gut geeignet. Nachteilig sind Schallgeräusche, mögliche Risse und Probleme bei der Reinigung, da der Fußboden nicht versiegelt wird.

Nutzungsdauer Parkett: ca. 50 Jahre, Aufarbeitung alle 10-12 Jahre

Linoleum

Linoleum wurde im 20. Jahrhundert vielerorts eingesetzt. Der Bodenbelag ist absolut natürlich, dabei aber sehr strapazierfähig und bei der richtigen Pflege langlebig. Heute wird er aufgrund seiner positiven Eigenschaften weiterhin in Krankenhäusern oder öffentlichen Einrichtungen eingesetzt. Im Privathaushalt allerdings kaum noch. 

Nutzungsdauer Linoleum: ca. 30-40 Jahre

Kork

Bieten den optimalen Holzeffekt, sind trittschalldämmend, pflegeleicht, antistatisch und isolierend. Der Boden benötigt eine hohe Sorgfalt beim Verlegen, da es sich bei Wärme ausdehnt und deshalb mit Dehnungsfuge verlegt werden muss.

Nutzungsdauer Korkboden: ca. 15-20 Jahre

PVC-Bodenbelag

Als Rollenware ist PVC vor allem für Mietwohnungen sehr beliebt. Denn der Belag lässt sich einfach verarbeiten, ist pflegeleicht und lässt sich beim Umzug schnell wieder entfernen.

Nutzungsdauer PVC-Boden: ca. 10-15 Jahre

Handwerker verlegt Fliesen und neue Holzböden.

Ablauf Boden sanieren

Vor Beginn der Planungen ist ein Blick auf den vorhandenen Belag sowie den Unterbau unerlässlich. Handelt es sich um Holz, Fliesen oder einen anderen Bodenbelag? Kann man den Boden sanieren oder muss man ihn komplett entfernen? Bei einer kompletten Entfernung des alten Belags sollte der Untergrund sauber, trocken und tragfähig sein und der vorhandene Wärme- und Schallschutz dem Stand der Technik entsprechen.  Sollte dies nicht der Fall, könnte dies ein größerer Aufwand Ihrer Sanierungsmaßnahmen bedeuten.

In jedem Fall ist es ratsam, einen Experten einzubeziehen, der den Unterbau fachgerecht beurteilen kann. Er kann passende Empfehlungen und Alternativen für den Neuaufbau geben, unter Hinzunahme bauphysikalischer Erfordernisse und statischer Gegebenheiten.

Ablauf einer kompletten Bodensanierung:

  1. Wohnung entkernen
    Bevor man den Boden sanieren kann, muss die Wohnung so weit entkernt werden, dass alle Bereiche des Bodens zugänglich sind. Danach wird der alte Bodenbelag und falls nötig auch der Unterbau entfernt.
  2. Rohboden vorbereiten
    Falls nötig, Ausgleichsschüttung vornehmen, um Höhenunterschiede auszugleichen.
  3. Dämmung aufbringen
    Zunächst wird eine Dampfbremse für den Schutz vor aufsteigender Feuchtigkeit aufgebracht. Dann folgen Trittschall- und Wärmedämmung.
  4. Fußbodenheizung einbauen
    Wenn Sie eine Fußbodenheizung wünschen, werden nun die Heizungsrohre direkt auf der Dämmschicht verlegt.
  5. Estrich verlegen
    Estrich entweder als Trocken- oder Nassvariante verlegen. Nass- oder auch Fließestrich ist vorteilhafter, braucht aber lange zum Austrocknen. Beim Sichtestrich folgt nur noch die Versiegelung.
  6. Estrich grundieren
    Damit der Bodenbelag gut haftet, muss der Estrich grundiert werden.
  7. Bodenbelag verlegen
    Im letzten Schritt wird der endgültige Bodenbelag verlegt.
  8. Boden versiegeln
    Manche Beläge wie Linoleum oder Parkett müssen vor der Nutzung noch besonders behandelt werden. Parkett kann bspw. entweder geölt oder lackiert werden.

Was kosten Bodenarbeiten?

Die Kosten für Bodenarbeiten können nicht pauschal angegeben werden, denn sie hängen maßgeblich von dem Umfang der Leistungen und den Materialien ab. Für Bodelegearbeiten berechnen Handwerker durchschnittlich 30 bis 60 Euro pro Arbeitsstunde. Dabei ist das Verlegen von Fliesen aufwendiger als von Laminat. Die Materialkosten kommen gesondert dazu. Mehr zu den Kosten für Holzböden erfahren Sie in unserem entsprechenden Ratgeber.

Wollen Sie den Boden mitsamt Unterkonstruktion sanieren, sollten Sie insgesamt mit mindestens 50 Euro pro Quadratmeter rechnen. Für eine Dreizimmerwohnung mit 85 qm wären das 4.250 Euro, wobei das tatsächlich genutzte Material entscheidend ist. Kosten für die Entsorgung des alten Bodens und eine Fußbodenheizung kämen noch dazu.

Wie kann man bei Bodenar­beiten sparen?

Bodenarbeiten sind sehr materialintensiv. Daher können Sie hierbei vor allem durch die Materialauswahl sparen. Muss es ein Parkettboden sein oder reicht auch ein hochwertiger Laminat- oder Vinylboden? Entscheidend ist hier die Nutzung der Immobilie. Vermieter greifen in der Regel lieber auf günstigere Materialien zurück und renovieren dafür öfter, da Mieter oft nicht sehr schonend mit dem Boden umgehen.

Außerdem kann man den Boden auch gut in Eigenleistung sanieren. Bei wichtigen Komponenten wie dem Unterbau sollten Sie allerdings auf die Erfahrung von Experten zurückgreifen. Vorarbeiten, wie die Entfernung des alten Bodenbelags, können dabei problemlos auch von Laien erledigt werden. Bodenbeläge wie Teppichbelag, PVC, Laminat oder Klick-Vinyl sind von geübten Heimwerkern gut zu verlegen.

Fazit

Der Bodenbelag bildet für jede Immobilie eine wichtige Grundlage. Einerseits ist es der Boden, auf dem man steht, geht und auch mit den Kindern oder Haustieren spielt. Anderseits muss er diese Belastungen auch aushalten können, um den Bewohnern lange Freude zu bereiten.

Für jede Nutzungsart und jeden Raum gibt es verschiedene Bodenbeläge, die sich besonders gut eignen. Heutzutage gibt es allerdings weitaus mehr Möglichkeiten bei der Gestaltung als noch vor einigen Jahrzehnten. Mit Laminat und Vinyl sind zwei neue robuste und gleichzeitig günstige Beläge in Mode gekommen, die vielseitig einsetzbar sind. Gerade bei steigenden Rohstoffpreisen sind sie eine gute Alternative für Naturböden aus Holz und Stein.

Ob Holz oder Fliesen oder nur die entsprechende Optik, die durch einen Vinylboden täuschend echt nachgeahmt wird, oder einen puristischen Estrichboden – es gibt für jeden Geschmack und für jeden Geldbeutel den perfekten Bodenbelag.

Häufig gestellte Fragen

Es gibt für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel den richtigen Bodenbelag. Die bekanntesten Arten von Bodenbelägen sind: Estrich, Fliesen, Dielen, Parkett, Kork, Vinyl, Laminat sowie Teppichboden, Linoleum und PVC als Rollenware.

Ein Boden muss saniert werden, wenn er beschädigt ist. Je nach Art des Schadens kann er ausgebessert werden, wie Parkett, das man abschleifen kann oder muss ausgetauscht werden. Fliesen, die gesprungen sind oder abgewetztes Laminat müssen entfernt werden. Darüber hinaus kann man den Boden sanieren, wenn er nicht mehr den optischen Ansprüchen genügt.

 
 

Die Kosten für Bodenarbeiten hängen maßgeblich von dem Umfang der gewünschten Leistungen und den gewählten Materialien ab. Eine Arbeitsstunde kostet zwischen 30 und 60 Euro. Die Gesamtkosten für eine Wohnung liegen oft bei mindestens 4.000-5.000 Euro.

 
 

Für jeden Geschmack und Anwendungsbereich gibt es den passenden Bodenbelag. Daher kann man nicht pauschal sagen, welcher der beste ist. Am langlebigsten ist ein Dielenboden, der bis zu 100 Jahre genutzt werden kann. Auch Fliesen und Naturstein sind besonders langlebig und sehr robust. In Verbindung mit einer Fußbodenheizung sind sie eine gute Wahl für Sommer und Winter.

 

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