Fotodokumentation

Fotodokumentation

Fotodokumentation

Sanierungen mit Fotos richtig planen und dokumentieren
Eine Fotodokumentation hält die wichtigsten Informationen der Sanierung bildlich fest. Zum einen helfen Fotos dem Handwerksunternehmen dabei, einen realistischen Eindruck vom Ist-Zustand der Immobilie zu erhalten. Zum anderen sind Fotos für Auftraggeber wichtig, um die Ausgangssituation festzuhalten und Umfang und Ziele der Sanierung zu bestimmen. So fällt es leichter, die richtigen Leistungen und Produkte auszuwählen und Nachträge zu vermeiden.

Inhaltsverzeichnis
Fotodokumentation

Was ist eine Fotodokumentation?

Mit einer Fotodokumentation halten Sie den Zustand der Immobilie während Bauarbeiten fest. Dabei ist es wichtig, die aktuelle Beschaffenheit des Objektes in allen Phasen chronologisch zu dokumentieren.

Vor Beginn wird der Ist-Zustand der Immobilie festgehalten. Ist die Baustelle in vollem Gange, erfolgt die Baufortschrittsdokumentation. In diesem Schritt wird der Fortschritt auf der Baustelle mit Bildern und schriftlichen Kommentaren dokumentiert. Nach Fertigstellung der Arbeiten steht die Abnahme an. Auch hier ist es wichtig, mit Fotos zu arbeiten, um eventuelle Mängel zeitnah und korrekt zu erfassen. 

Auf dem Bildermaterial müssen technisch relevante Details klar erkennbar sein (Steckdosen, Leitungen, Heizkörper). Bilder dürfen also nicht zu dunkel, verwackelt oder unscharf sein. Bei großen Räumen eignet sich dafür die Weitwinkel-Funktion. Wie man die Fotodokumentation erstellt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Warum dokumentiert man Baustellen mit Fotos?

Die große Bedeutung einer guten Fotodokumentation ist nicht zu unterschätzen. Denn bei jedem geplanten Sanierungs- oder Bauvorhaben gibt es gleich mehrere Gründe dafür. Zum einen hilft es dem Handwerker dabei, den Sanierungsumfang vor der Angebotserstellung besser einschätzen zu können. Je mehr Anhaltspunkte Auftragnehmer vor Beginn der Arbeiten haben, desto besser, denn: So kann das Ausmaß der Arbeiten besser kalkuliert werden. Das Angebot mit dem Kostenvoranschlag wird somit genauer und Sie vermeiden teure Nachträge.

Zum anderen brauchen Sie als Auftraggeber aber auch eine lückenlose Dokumentation der Bauarbeiten. Bei Konflikten oder Mängeln dienen die Bilder der Fotodokumentation sowie die alle weiteren Nachweise im Zweifelsfall als Beweise für mangelhaft ausgeführte Arbeiten. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie die Informationen über den aktuellen Baufortschritt daher immer schriftlich und mit Bildern erfassen sowie digital abspeichern. 

Sanierungsumfang einschätzen

Die Erfassung des Zustands ist ein wichtiger Schritt bei der Planung eines Bauvorhabens. Für Ihre Auftraggeber bedeuten Fotos der unsanierten Immobilie eine Erleichterung für die Erstscheinschätzung. Fragen zur Machbarkeit, Dauer und Aufwand des Projekts lassen sich besser abwägen. Zudem können Auftraggeber den Personalbedarf realistischer einschätzen und genau planen, wie viele Handwerker für das Bauvorhaben nötig sind.

Anhaltspunkte für Handwerker

Wenn Handwerker den Ist-Zustand der Immobilie kennen, können sie besser einschätzen, wie aufwendig die Arbeiten werden. Denn die Beschreibungen der Auftraggeber sind aufgrund des fehlenden technischen Fachwissens oft nicht hilfreich für den Handwerker. Durch aussagekräftige Fotos erkennen Handwerker den Sanierungsbedarf selbst. Mit geschultem Auge können sie Probleme rechtzeitig erkennen, sodass weniger Nachträge nötig sind.

Fotodokumentation des Baufortschritts

Während der Bauarbeiten ist es für Sie besonders wichtig, den Fortschritt der Arbeiten regelmäßig schriftlich und bildlich zu dokumentieren. Treten später Probleme z.B. in Form von Mängeln auf, dienen Ihnen die Fotos als wichtige Beweise. Fotos und Videos können Sie mit mobilen Geräten wie Smartphones oder Tablets machen. Die Bildqualität der Kameras ist bei neueren Modellen für gute und aussagekräftige Bilder in der Regel ausreichend.

Worauf muss man bei einer Fotodokumentation achten?

Für eine korrekte Fotodokumentation gilt es, einige Hinweise zu beachten. Denn nicht nur die technischen Anforderungen müssen erfüllt sein. Das Bildmaterial sollten Sie einheitlich benennen und zentral abspeichern.

  • Technische Voraussetzungen: Die Kameraqualität moderner Tablets oder Smartphones sind oft ausreichend.
  • Belichtung: Für die besten Ergebnisse tagsüber fotografieren. Denn im Tageslicht werden Farben am realistischsten dargestellt. Nicht immer ist der Blitz sinnvoll, daher mehrere Varianten testen und Bilder prüfen. 
  • Perspektive: Den richtigen Winkel finden (Tipp: mit Weitwinkel-Funktion von oben, aus einer Ecke des Zimmers fotografieren).
  • Großwinkelaufnahmen und Detailaufnahmen: Aufnahmen vom „großen Ganzen“, um einen Überblick zu haben, detaillierte Aufnahmen, um Details festzuhalten. Jeden Raum aus mindestens 2 Perspektiven fotografieren. 
  • Relevante Stellen im Raum fotografieren: Wichtigen Motive müssen relevant für das Bauvorhaben und gut erkennbar sein.
  • Fotoarchiv: Bilder logisch, einheitlich benennen (z.B. Datum-Auftrag-Bildnummer-Raum, z.B. JJJJMMTT_DZS-0815_001_Bad) und zentral verwalten.
Schlechtes Foto von einem Raum
  1. Zu dunkel
  2. Nicht aussagekräftig genug
  3. Tier/Person auf dem Foto
Schlechtes Foto von einem Sicherungskasten
  1. Verwackelt
  2. Falscher Kamerawinkel
  3. Wichtige Daten nicht erkennbar
Schlechtes Foto von einem Badezimmer
  1. Unscharf
  2. Armaturen nicht erkennbar
  3. Ausschnitt schlecht gewählt
Gutes Foto von einem Raum
  • Guter Kamerawinkel
  • Ausreichende Belichtung
  • Aussagekräftig
Brauchbares Foto von einem Sicherungskasten
  • Scharfes Bild
  • Guter Blickwinkel
  • Technische Details erkennbar
Gutes Foto von einem Badezimmer
  • Übersichtlich
  • Armaturen gut erkennbar
  • Gute Beleuchtung

Was sind die häufigsten Fehler bei einer Fotodokumentation?

  • Wichtige Stellen sind verdeckt: z.B. durch Möbel, Menschen, Tiere. 
  • Unscharfe, verschwommene oder verwackelte Bilder, bedingt durch Dreck oder Fingerabdrücken auf der Linse oder weil die Auflösung unzureichend ist. Insbesondere für den Zoom auf Details sollte die Qualität ausreichend gut sein.  
  • Nicht aussagekräftige Bilder: Fotos von einer weißen Wand sind nicht hilfreich und schwer einzuordnen.
  • Details bei wichtigen Beschilderungen/Beschriftungen nicht lesbar: Aufschriften auf Rohren oder Sicherungskästen sind nicht lesbar. 
  • Bilder nicht einheitlich benennen: das richtige Bildmaterial bei inkonsistenter Benennung zu finden, ist schwierig.
  • Perspektive: Fotos werden nicht aus dem gleichen Winkel gemacht.

Detailaufnahme oder Totale: was ist besser bei der Fotodokumentation?

Besonders wichtig bei der Fotodokumentation sind die richtigen Motive und, dass man auf den Bildern alle relevanten Stellen deutlich erkennt. Es gibt einige Objekte und Stellen, bei denen Detailaufnahmen unerlässlich sind. Bei anderen Motiven sind hingegen Details überflüssig, da nur die Totale benötigt wird. Daher enthält die folgende Handlungsanleitung wichtige Tipps und Tricks für eine gelungene Fotodokumentation.

Elektrik und Gas

  • Stromunterverteilung (Sicherungskasten): alles gut lesbar und erkennbar
  • Steckdosen: bestenfalls ohne Blende (Wichtig: Wenn Sie Blenden selbst abschrauben, vorher Sicherung herausnehmen!) 
  • Lichtschalter: nur bei Besonderheiten, z.B. drehbare Schalter 
  • Kabel: Kabeladern aus den Deckenauslässen und sichtbare lose Kabel 
  • Telefondose: im Detail und Lage innerhalb der Wohnung  
  • Mediendosen/sichtbare Verkabelungen: im Detail und Lage 
  • Versorgungsstrang hinter Revisionsklappe (Blitz nicht vergessen) 
  • Gas: Hauptanschluss an die Wohnung, Thermen und Herdanschlüsse

Wände und Böden

  • Fußboden: Möglichst Belag anheben und Untergrund fotografieren 
  • Ungerade/unsaubere Flächen, Risse: Bild schräg von der Seite machen, sodass Unebenheiten/Schäden erkennbar sind, Detailaufnahme und Totale im Raum fotografieren
  • Tür- und Fensteröffnungen mit ihren Begrenzungen: Tür- und Fensterrahmen, Zargen, dazu Türblätter, Schließmechanismen, Beschläge, etc. fotografieren 
  • Architektonische Gliederungselemente: Lage im Raum und bei Bedarf Detailaufnahme von Pilaster, Gesimse, Bauzier, etc. machen 
  • Oberflächengestaltungen: typische und/oder besondere Elemente wie Zierputz, Stuck etc. 
  • Bautechnische Befunde: z. B. der erkennbare Aufbau des Mauerwerks oder der Wandkonstruktion (Backsteinmauerwerk hinter abgefallenem Putz, etc.)

Badezimmer

  • Verrohrungen: falls offen sichtbar 
  • Absatz vom Flur in das Bad: falls vorhanden Zollstock gegenhalten und mit dem Maß fotografieren
  • Verrohrung hinter Revisionsklappe: auch unter der Dusche/Badewanne gibt es meistens so eine Klappe (oftmals eine Fliese in einem Magnetrahmen) 
  • Heizkörper: Beim Umbau auf Handtuchheizkörper, die Stelle, wo der neue Heizkörper hinsoll und eventuelle Hindernisse, in der Totalen fotografieren & zusätzlich die existierenden Anschlüsse im Detail und in der Totalen fotografieren 
  • Wanne/Dusche/Toilette/Waschbecken: in der Totalen, damit man weiß, wo sich die Objekte im Raum befinden 

Heizung und Lüfter

  • Feuerstellen: Art und Lage der Anschlüsse
  • Durchlauferhitzer: falls vorhanden hinter Abdeckung fotografieren (Vorher Sicherung raus!) 
  • Schimmel: Detailaufnahmen sind meist zwecklos, immer in der Totalen fotografieren 
  • Besonderheiten: Lüfter in Küche/Bad, besondere Entlüftungsventile von Rohren, besondere Lage von Elementen, Unzugänglichkeiten, besondere Türbeschläge/Mechanismen, Öfen, Schornsteine, Lüftungsöffnungen in Mauerwerk 

Schäden

Schäden aller Art, am besten immer mit Zollstock im Bild fotografieren, damit man ein Größenverhältnis hat:  

  • Risse/Ausbrüche im Estrich oder in Wänden
  • Fenster: gebrochene Fensterrahmen und -scheiben, verzogene Fenster- und Türrahmen 
  • Bodenbeläge/Tapeten: Erst in der Totalen fotografieren und dann Detailaufnahmen von den konkreten Schäden machen.
  • Schäden an der Baugrundsubstanz: alles Tragende und direkte Abgrenzungen zu Hausfluren und anderen Wohneinheiten sowie Decken und Böden

Zufahrt zum Objekt

Für die Handwerker ist es außerdem wichtig, zu wissen, wie die Umgebung der Baustelle aussieht. Dazu gehören unmittelbare Parkräume, die Hofeinfahrt und eventuelle Stellflächen für Container.

Für das Aufstellen von Containern in öffentlichen Räumen müssen Sie die Vorschriften und Fristen des Ordnungsamtes beachten! 

Bei Wohnungen ist es sehr wichtig, Ihren Auftraggebern das Stockwerk und die genaue Lage innerhalb des Hauses mitzuteilen. Gibt es einen Aufzug und wenn ja, wie groß ist dieser? Große Baustoffe müssen dann ggf. über das Fenster geliefert werden.

Häufig gestellte Fragen

Mit einer Fotodokumentation hält man den Zustand der Wohnung bei einer Sanierung fest. Dabei ist es wichtig, die aktuelle Beschaffenheit des Objektes in allen Bauphasen chronologisch zu dokumentieren.

Zum einen hilft es dem Handwerksbetrieb, den Sanierungsumfang besser einzuschätzen. Zum anderen brauchen Auftraggeber eine lückenlose Dokumentation der Bauarbeiten, denn im Zweifelsfall dienen die Bilder als Beweise für mangelhaft ausgeführte Arbeiten. Alle Bilder und Texte zum Baufortschritt sollten digital erfasst und abgespeichert werden.

Für eine korrekte Fotodokumentation gilt es, einiges zu beachten: gute Kameraqualität (i.d.R. genügt ein modernes Smartphone), ausreichende Belichtung (am besten Tageslicht), der richtige Kamerawinkel, verschiedene Perspektiven für ein Motiv und eine einheitliche sowie geordnete Bildbenennung.

Wichtige Stellen sind verdeckt: z.B. durch Möbel, Menschen, Tiere. Bilder sind unscharf, verschwommen oder verwackelt. Unzureichende Bildqualität, sodass Details nicht erkennbar sind. Bilder sind nicht mehr auffindbar oder können nicht zugeordnet werden, weil nicht einheitlich und korrekt benannt.

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